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Schutzengelmein – Michaela Pichler

Freies Gestalten – unendliche Kreativität

Schon in meiner Zeit als Kindergartenpädagogin war es mir sehr wichtig: Die Kinder sollten möglichst viel Freiraum haben, vieles selbst entscheiden können und auch selbst kreativ sein.

Was ist Kreativität eigentlich?

Kreativ sein, heißt für mich nicht nur zu gestalten, zu basteln, zu malen oder zu zeichnen. Nein, da gehört viel mehr dazu bzw. geht damit einher!

Unter kreativ sein verstehe ich, selbst experimetieren zu dürfen, eigene Ideen umzusetzen und vor allem selbstständig oder mit ein klein wenig Hilfe Problemlösungen zu finden – und das in allen Lebensbereichen.

Einerseits natürlich beim Malen, Basteln und Gestalten, andererseits aber auch beim Konstruieren, Erfinden von Spielen, Langeweile überbrücken, Konflikte lösen und noch vieles, vieles mehr.

Durch gelebte Kreativität im Alltag lernen Kinder (und natürlich auch Erwachsene) zum Beispiel

  • mit Langeweile umzugehen, was ihr Suchtverhalten beeinflusst
  • eigene Ideen umzusetzen, was ihnen Selbstvertrauen gibt
  • Problemlösungen zu finden, was die sozial-emotionale Kompetenz fördert

Wie fördere ich die Kreativität meiner Kinder?

In diesem Blog beschränke ich mich heute auf die Kreativität im gestalterischen Bereich, da es sonst viel zu lange werden würde. (Ich werde bestimmt noch andere Beiträge dazu schreiben) Eines möchte ich aber unbedingt nochmal erwähnen: Darf dein Kind gestalterisch kreativ sein, erlernt es viele Fähigkeiten, die ihm auch in anderen Lebensbereichen helfen.

Kreativität kann nur dann entstehen, wenn dein Kind frei gestalten darf. Viele Eltern wünschen sich fertige Produkte, „die nach etwas aussehen“ und greifen daher in den gestalterischen Prozess ihres Kindes ein. Zum Beispiel helfen sie beim Auschneiden und Kleben, malen auf das Blatt des Kindes oder geben Material und Utensilien vor.

Auch wenn das natürlich nur lieb gemeint ist, werden die eigenen Ideen der Kinder dadurch teilweise übergangen, das Erfolgserlebnis und der Stolz, etwas selbst geschaffen zu haben bleibt aus und teilweise verlieren sie die Lust am Basteln und Malen.

Deshalb gilt, wie auch in vielen anderen Bereichen:

Der Weg ist das Ziel

  • Ja, Kinder zerschnipseln dann unzählige Blätter und alles landet am Boden
  • Ja, Kinder malen und zeichnen dann etwas, was du nicht erkennst
  • Ja, hättest du es ausgeschnitten, hätte man die Form erkannt
  • Ja, der Kleber wird dann teilweise am Tisch landen, nicht am Papier
  • Ja, die schönen Farben vermischen sich und alles wird zu einer braunen Suppe
  • Ja, dein Kind wird manchmal frustriert sein (dann kann natürlich hin und wieder unterstützt werden)
  • Ja, …

Aber:

  • Ja, dein Kind lernt unglaublich schnell, motorisch mit Schere und Kleber umzugehen
  • Ja, dein Kind entwickelt selbst Ideen und setzt sie (manchmal mit Hilfe) um
  • Ja, dein Kind weiß ganz genau, was und warum es etwas gemalen hat
  • Ja, dein Kind versteht, das sich Farben durch Mischen ändern
  • Ja, dein Kind ist stolz, weil es selbst etwas gestaltet hat
  • Ja, dein Kind lernt, selbstständig an ein Problem heranzugehen und es zu lösen
  • Ja, dein Kind durchläuft viele Entwicklungsprozesse, die es stärken
  • Ja, dein Kind lernt auf vielen Ebenen
  • Ja, …

Beide Listen würden sich unendlich fortsetzen lassen.

Alle, die mich persönlich kennen, wissen, dass es mir sehr wichtig ist, meinen Kindern viele Möglichkeiten zu bieten, mittels derer sie selbst etwas kreieren und gestalten können. Sie lieben es beide mit der Schere alles mögliche zu zerschneiden, zu kleben und anzumalen.

Luisa malt und zeichnet unheimlich gerne, zeichnete auch schon sehr früh erste „Kopffüßer“ (=Menschen) und beginnt jetzt auch andere Figuren, Tiere etc. zu malen. Wenn ich sie als Kindergärtnerin beobachte, sehe ich ihre unglaublichen Ideen, die sie mit Freude umsetzt und stolz präsentiert. Wenn ich sie als Mama beobachte, bin ich unglaublich stolz auf sie und freue mich über ihre gebastelten Schätze.

Würde ich in ihre gestalterischen Prozesse eingreifen, würden sie sich viel mehr auf mich und meine Ideen verlassen. Da meine Kinder von klein auf gewohnt sind, frei zu malen und gestalten entstehen jetzt wundervolle Kunstwerke, auf die die beiden irrsinnig stolz sind und gerne präsentieren.

Liebe Mamas und Papas- seid mutig und lasst euren Kindern Freiräume und räumt ihren eigenen Ideen viel Raum und Zeit ein – sie werden es euch auf ewig danken!

Kurze Erklärung zum Bild:

Luisa hat alle Figuren aus der Serie „Mia and Me“ gezeichnet. Dabei handelt es sich um Feen, Einhörner, Drachen und andere Fantasiewesen. Die Federn symbolisieren die Flügel der Feen und des Einhorns, die Ohren oder Haare der anderen Wesen und ähnliches. Sie hat alle Figuren aus ihrem Gedächnis heraus gezeichnet, die Federn haben die Farben, die die Figuren in der Serie wirklich haben.

Und Ja: Meine 3,5 jährige Tochter darf fernsehen, und dann auch noch etwas so unpädagogisches… 😉

Ich freue mich wie immer auf Rückmeldungen, Bilder etc,
Eure Michaela

06644077349 / info@schutzengelmein.at

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