Hilfe, Mama ist krank!
Sind wir ehrlich miteinander: Eine Mama muss funktionieren. Ist eine Mama verkühlt, fragt keiner nach. Ist sie wegen irgendetwas traurig, lächelt sie für ihre Kinder. Hat eine Mama Rückenschmerzen, hoppert sie ihre Kinder trotzdem die Stiege hinauf.
Aber was, wenn man wirklich nicht mehr kann, Mama hin und Mama her?
Anfang der Woche bin ich mit einem schummrigen Gefühl aufgewacht.
Mein erster Gedanke: Wurscht, geht schon.
Mein zweiter Gedanke: Oh Gott, hoffentlich stecke ich das Baby nicht an!
Mein dritter Gedanke: Oh, oh… Es geht glaub ich doch nicht…
Nachdem ich die kleinen für den Tag fertig gemacht hatte und sie beim Frühstück saßen, wusste ich, dieses Mal musste auch ich aufgeben. Mir war so schwindelig, dass ich mich nicht mehr traute, mein eigenes Baby zu hoppern, mein Kopf pochte, dass ich teilweise schwarz sah… Aufgeben hin oder her – das war nicht nur für mich schlecht, sondern auch gefährlich für meine Kinder.
In diesem Moment wurde mir eines klar: Ich brauchte Hilfe und das auf der Stelle. Und ich hatte unglaubliches Glück: Meine Schwiegermama wohnt nebenan und hat die Kinder gerne für ein paar Stunden übernommen. Ich konnte meine Augen zu machen, mich ausruhen und schlafen, schlafen und schlafen. Herrliche zwei Stunden mitten am Tag!!!
Ich musste es auf die harte Tour lernen. Mein Kopf musste zuerst explodieren, damit ich mich überwand und um Hilfe bat. Bitte gebt euch einen Ruck und spring über euren Schatten.
Was tun, wenn man so eine Ritterin in diesem Moment nicht nebenan hat? Was tun, wenn keine Oma oder Tante zur Verfügung steht und Papa in der Arbeit ist?
Gott sei Dank gibt es inzwischen verschiedene Vereine, die in solchen Fällen einspringen:
– Der Verein KiB children care bildet österreichweit Notfallmamas aus, um für kranke da zu sein.
– Der Verein M.A.M.A. in Graz stellt stundenweise Kinderbetreuung, wenn man es einen Tag davor anmeldet.
– In vielen größeren Städten wie z.B. Graz gibt es Leihomas und –Opas, die gerne kurzfristig Zeit mit Kindern verbringen.
Was heißt das alles für mich?
Mein verspäteter Jahresvorsatz 2019: Hilfe annehmen, bevor mein Körper und Kopf um Hilfe schreit!
Ich tue mir extrem schwer, um Hilfe zu bitten bzw. Hilfe anzunehmen. Dabei habe ich viele wundervolle Menschen in meinem Leben, die liebend gerne auf meine beiden Wutzis aufpassen. Papa, Omas, Tanten, Onkel – alle lieben die Kinder abgöttisch und nehmen sich gerne Zeit. Also warum nehme ich mir nicht öfters eine kurze Auszeit? Eine Stunde walken, alleine einkaufen oder einfach nur in Ruhe zu Hause Dinge erledigen sollte immer drinnen sein. Aber vor allem: Um Hilfe bitten, bevor mein Körper und Kopf aufschreit.
Vielen Mamas geht es gleich wie mir, denkt darüber nach,
Eure Michaela
Kerstin