Zeit für MICH
Ich werde sehr oft gefragt, wie ich das schaffe, mein Leben zu managen: Zwei kleine Kinder, Haus, Mann, Freunde, zwei Selbstständigkeiten. Ganz ehrlich? Manchmal weiß ich das selber nicht so genau. Manchmal geht alles wie von selbst, manchmal habe ich das Gefühl, ich versinke im Chaos.
Im Laufe des letzten Jahres habe ich ein paar wichtige „Credos“ für mich gelernt/entwickelt/entdeckt:
Wenn du etwas liebst, ist es keine Arbeit im herkömmlichen Sinne
Ich liebe meine beiden Standbeine. Ich liebe es, Menschen und Familien ein Stück weit zu begleiten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich liebe es, mit Kindern zu musizieren, ihnen meine Liebe zur Musik weiterzugeben und Elten „Werkzeuge“ in die Hand zu geben.
Natürlich ist es anstrengend, mein Terminkalender ist teilweise zum Bersten voll und ich arbeite oft abends, wenn andere sich schon am Sofa entspannen. ABER: Ich liebe, was ich tue. Deshalb nehme ich es oft gar nicht als Arbeit im herkömmlichen Sinn wahr.
Ja, manche Dinge, die ich gerne machen würde, fallen vielleicht (kurzzeitig) aus meinem Leben. Manche Freundin würde mich gerne öfter sehen, manchen Film verpasse ich. ABER: Ich weiß, auf lange Sicht ist es mir wert.
Mache das, was dir gut tut und umgebe dich mit Menschen, die dir gut tun
Manchmal höre ich, dass es egoistisch ist, einfach das zu tun, was einem selbst gut tut. JA! Es ist egoistisch. Aber wann haben wir Mamas schon die Möglichkeit egoistisch zu sein? Außerdem habe ich mir meine beiden Standbeine nicht aus egoistischen Gründen aufgebaut – ganz im Gegenteil! Ich wollte Zeit für meine Kinder haben, ihnen etwas bieten, ihnen eine wundervolle Kindheit bereiten. Das ist egoistisch?
Ja, zu manchen Menschen habe ich weniger Kontakt als noch vor einem Jahr. ABER: Ich habe gelernt, dass ich nicht für alle da sein kann, dass ich mir meine Kraftreserven gut einteilen muss und dass ich meine Energie und Lebensfreude nur dann erhalten kann, wenn ich lerne NEIN zu sagen (Ja, das schreibe ich übrigens gerade, um es mir selbst wieder in den Sinn zu rufen)
Ja, wir bleiben manchmal ganz bewusst zu Hause, chillen in der Sonne, spazieren zu etwaigen Tieren, genießen die Viersamkeit. Auch das ist vielleicht eine Art Egoismus – aber who cares? Uns tut es gut und wir genießen unsere Familienzeit ganz bewusst. Wir haben eine irrsinnig schwere Zeit hinter uns – wer uns da noch Egoismus vorwirft, hat den Sinn des Lebens wirklich nicht verstanden
Nimm dir Zeit für dich – auch wenn es täglich nur 10 Minuten sind
Das ist wahrscheinlich das wichtigste Credo, aber auch das schwierigste.
Jede Mama weiß, die eigenen Wünsche kommen zum Schluss, die eigenen Bedürfnisse werden hinten angestellt. Ich gehöre zu den Müttern, die schon in die Stammbücher geschrieben hat, dass sie einmal Mama sein wollen. Als unsere Große ein Baby war, kannte ich nichts anderes als Mama sein, ich würde sogar sagen, ich habe mich darin fast verloren.
Versteht mich nicht falsch- ich genieße (fast, haha) jede Sekunde mit meinen Kindern, aber mittlerweile habe ich eines gelernt: Geht es mir gut, geht es meinen Kindern gut. Geht es meinen Kindern gut, geht es meiner Ehe gut. 🙂
Ich versuche mir Inseln zu schaffen, in denen ich Zeit für mich, nur für mich habe. Sei es eine Stunde walken gehen, ALLEINE kochen oder 10 Minuten auf der Schaukel oder in der Hängematte entspannen.
Manches Mal ist es notwendig, diese Zeit in meinen Terminkalender einzutragen, so blöd wie das klingt. ABER: Wir Mamas wissen, unsere Alleine-Zeit ist das erste, das gestrichen wird, wenn es etwas hektischer wird.
Heute gibt es einen ganz klaren Call to action für dich:
Traue dich“egoistisch“ zu sein und Qualitätszeit mit dir alleine zu verbringen. Trau dich NEIN zum 5 Spieletreffen der Woche zu sagen, um Qualtitätszeit mit deinen Kindern zu verbringen. Trau dich dein Leben so zu verändern, dass es für deine Familie und dich passend ist, nicht für deine Umgebung!
Eure Michaela
Schreibe einen Kommentar